Resilienzfaktoren und wie sie dich stärken
Die US-Forscher Dr. Karen Reivich und Dr. Andrew Shatté von der University of Pennsylvania haben in ihrem Buch „The resilience factor“ zum ersten Mal sieben entscheidende Resilienzfaktoren beschrieben, die einen hoch-resilienten Menschen ausmachen: Realistischer Optimismus, Emotionsteuerung, Impulskontrolle, Kausalanalyse, Selbstwirksamkeitsüberzeugung, Empathie und Zielorientierung/Reaching-Out.
Hoch resiliente Menschen setzten diese Faktoren so ein, dass stets ein Gleichgewicht in Bezug auf Ihre o.g. Grundbedürfnisse entsteht – meist sogar unbewusst.
„Realistischer Optimismus“
Dieser beschreibt die Überzeugung, dass sich Dinge zum Guten wenden können und werden. Es handelt sich hierbei um die Fähigkeit, auch in sehr schwierigen Situationen eine Sinnhaftigkeit und etwas Positives zu sehen und zu entdecken: Das Glas Wasser ist in der Regel halbvoll und nicht halbleer! Realistisch optimistische Menschen zeigen entsprechend auch viel Nachsicht mit ihren Mitmenschen. Wirklich resiliente Menschen schätzen aber gleichzeitig die Realität treffend ein, sind also nicht übertrieben optimistisch. Denn unrealistischer Optimismus kann im Gegenzug dazu führen, dass Menschen Risiken falsch einschätzen und somit falsche Entscheidungen treffen.
„Akzeptanz“
Hier geht es darum, Krisen, Niederlagen, Fehler, unliebsame Situationen anzunehmen und diese als Basis für Veränderung zu begreifen. Resiliente Menschen können annehmen, was ihnen widerfahren ist und sehen Probleme und Krisen als einen Teil des Lebens an. Sie akzeptieren Veränderungen als Lebensprinzip. Was denkst du über Veränderungen? Wie gehst du mit ihnen um?
„Lösungsorientierung“
Bei dem Resilienzfaktor „Lösungsorientierung“ geht es darum, pragmatisch und kreativ mögliche Handlungsoptionen zu entdecken. Dahinter steht die Erfahrung, dass es aufwendig und anstrengend ist, ein Problem zu bekämpfen, eine Verhaltensweise aufzugeben oder etwas zu verhindern. Leichter fällt es, etwas Neues auszuprobieren und mögliche Alternativen durchzuspielen. Der Fokus liegt hier auf dem, was in der Gegenwart funktioniert. Daraus werden Strategien für die Zukunft abgeleitet.
Statt die Ursache des Problems genau zu analysieren gilt die Idee: Wenn etwas nicht funktioniert, probiere etwas anders. Es wird nicht hinterfragt, warum eine Idee nicht passend oder eine Lösungsstrategie nicht erfolgreich war. Das gezielte Fragen ist wesentlich für den Fokus auf die Lösung. Fragen nach bisherigen Lösungsmöglichkeiten oder Ausnahmen lenken den Fokus Ressourcen, die bereits zur Verfügung stehen:
– Wann (wie lange, wie oft, wo, mit wem, in welchem Kontext … ) ist [das Problem] nicht aufgetreten?
– Was hast du anders gemacht, als [das Problem] nicht aufgetreten ist?
– Was kannst du davon übernehmen?
Eine Methode, für die Frage nach dem Unterschied sind Skalierungsfragen („Auf einer Skala von 1 bis 10: Wie wahrscheinlich ist es, dass dieser Vorschlag zur Lösung führt?“). Sie machen den Unterschied zwischen einem Ist-Zustand und einem Soll-Zustand klar, oder machen eine Verbesserung messbar.
Leave a Reply